Pastéis de Nata / de Belém
oder was zum Teufel hat die Katholische Kirche mit einem portugiesischen Kult-Puddingtörtchen zu schaffen?
In Belém, einem Vorort Lissabons, steht ein altes katholisches Kloster namens Hieronymiten-Kloster. Bis 1834 wohnten dort Mönche und Nonnen, die zur Stärkung ihrer weißen Kragen und Leinenhauben sehr viel Hühnereiweiß verbrauchten. Das Eigelb blieb übrig. Was sollten sie mit dem Zuviel an Eigelb machen? Sie mischten es zu einer Art Puddingcreme zusammen und gossen sie in kleine, runde Törtchen. So entstand das Pastéi de Nata [pɐʃˈtɛɫ dɯ ˈnatɐ]. Eine himmlische Süßspeise, die heute ein Kulturerbe Portugals ist.
Als man das Kloster schließen ließ, so erzählt man sich heute, hätte ein Mönch das Rezept an den Eigentümer der gegenüberliegenden Zuckerraffinerie verkauft. Dieser eröffnete einige Jahre später eine Konditorei und machte mit dem Törtchen viele Menschen glücklich. Die Originalrezeptur ist bis heute ein behütetes Geheimnis und soll nur drei Menschen bekannt sein.
Text - Juli Lemberg - D
Inspiration – Mel. Ma.